Schon als Kind war ich der Typ, der ständig zu hören bekam „Bauch rein, Brust raus“. Ein bisschen Krankengymnastik bekam ich, geändert hatte sich an meiner Haltung aber nichts.
Heute bin ich 65 Jahre und auf den ersten Blick recht „gerade“. Mit 22 Jahren bekam ich mein erstes Kind und danach folgten noch drei weitere, komplikationslose Schwangerschaften.
Ich weiß heute nicht mehr, ob nach dem dritten oder vierten Kind wieder KG angesagt war, aber ich wusste, es muss etwas mit meiner Haltung passieren, da ich keine Kraft im Rücken hatte.
Das Geradehalten oder auch nur kurz Stehen waren nicht möglich. Also ging ich zur KG und irgendwann auch ins Fitnessstudio.
Mit Aerobic handelte ich mir die ersten Entzündungen im ISG ein und auch die ersten Blockaden.
Mein heutiger Zustand ist: Doppelte Skoliose vermehrt rechtsseitig, versetzt stehende Beckenkämme, Rundrücken linksseitig und Arthrose im ISG (besonders rechts).
Dann kam der Tag, an dem wir für die jüngste Tochter nach einem Pferd suchten, da sie Berufsreiterin werden wollte. In einem Stall fand eine Gruppenreitstunde statt und eine korpulente Reiterin plumpste beim Trab dem armen Pferd immer in den Rücken.
Ich fand das so entsetzlich, dass ich mir schwor, sollte ich jemals Reiten und ich bekäme das nicht hin, würde ich aufhören.
Wir fanden dann eine hübsche junge Stute und irgendwann war der Wunsch da, endlich auch selbst Reiten zu lernen. Das war vor ca. 15 Jahren. Leider saß ich nicht nur mit krummen Rücken, sondern auch mit einer Kippung des Oberkörpers nach vorne auf dem Pferd. Eine korrekte Haltung brachte ich keine 5 Minuten zustande.
Das war der Anfang meines intensiven Interesses an dem Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und deren Kräftigung im menschlichen Körper. Ich fing an mit gezieltem Muskeltraining, Dehnübungen und Hilfsmittel für eine aufrechte Haltung.
Es war mühsam, aber mit Einzelstunden kamen die ersten Erfolge. Der Durchbruch kam dann vor einigen Jahren mit Pilates. Meine Körpermitte hatte sich endlich stabilisiert. Zur selben Zeit las ich immer mal wieder etwas über Triggerpunkte, verfolgte dieses Thema aber nicht weiter.
Letztes Jahr im September habe ich die Reiterei aufgegeben, aber nicht wegen gesundheitlicher Probleme.
Schon vor ein paar Jahren kam eine BWS Problematik und ein HWS Syndrom hinzu. Heute weiß ich, dass diese Beschwerden in erster Linie dem Stress geschuldet waren. Physiotherapie sowohl für „oben“ als auch für „unten“ brachten nicht wirklich Erfolg und die rechte Beckenseite tat mir vor allem nachts weh.
Irgendwann bat ich meine Therapeutin mal nach Triggerpunkten zu suchen und sie wurde fündig. Diese Behandlungen brachten endlich Erleichterung und eine osteopathische Behandlung führte zur Schmerzfreiheit.
Ich habe mich dann selbst auf die Suche nach weiteren Triggerpunkten gemacht und dein Internetauftritt hat mir dabei sehr geholfen. Ich verstand, warum mir gewisse Muskeln wann und wo weh tun.
Die Eigenmassage und der Einsatz von Faszienrollen – und Bällen und eine gezielte Dehnung sorgen immer wieder für Erleichterung. Da ich noch einige andere Baustellen habe, habe ich mir den kompletten Onlinekurs gekauft, um mich auch in Zukunft selbst behandeln zu können.
Obwohl ich glaube durch meine Statik nie wieder komplett beschwerdefrei zu sein, weiß ich aber jetzt, wo ich „den Hebel ansetzen“ kann.
Es ist ein gutes Gefühl über seinen Körper Bescheid zu wissen und dazu auch noch unglaublich spannend. Bewegung, Kraft und Dehnung halten fit, selbst wenn man spät damit anfängt.
Ich habe im Laufe der Jahre einige Beispiele gesehen, bei welchen gezieltes Training und Osteopathie verzweifelten Menschen geholfen hat.
Die Motivation etwas zu ändern war für mich ein Pferd, dem ich keinen Schmerz zufügen wollte und mein Interesse an der Mechanik des menschlichen Körpers.