Aufrechterhaltung von Skripten und Lebensplänen – oder die Angst vor Unbekanntem
Ich glaube Menschen möchten meist bleiben was und wie sie sind, damit alles bleibt, wie es ist – wenngleich auch unbewusst.
Nur so können sie die über Jahre hinweg aufgebauten Bilder von sich selbst, der Welt und anderen Menschen aufrechterhalten.
Die Handlungen und Verhaltensweisen, die diese Menschen an den Tag legen, werden/müssen mehr oder weniger gleichbleiben. Nur so können gleiche oder ähnliche Ergebnisse erzielt und Glaubenssätze beibehalten werden.
Deswegen glaube ich, möchten viele Menschen nichts verändern, weil sie sich selbst nicht ändern möchten. Würden sie genau hinsehen, dann würden sie mit dem konfrontiert werden, was wirklich ist, was objektiv gesehen „falsch“ ist. Sie würden sich mit sich selbst konfrontieren und somit auch mit unangenehmen Dingen ihrer selbst und ihrer Persönlichkeit. Auf diese Weise würden Dinge in einem neuen Licht erscheinen.
Es ist Irrsinn immer wieder dasselbe zu tun und zu erwarten, dass am Ende etwas anderes herauskommt.
Warum aber sträuben sich viele Menschen dann dagegen?
Ich glaube, dass es viel mit Angst zu tun hat, und zwar mit Angst vor Unbekanntem und der Angst vor Veränderung.
Sobald man im Leben irgendetwas anders macht, wird sich etwas ändern. Man wird andere Ergebnisse erzielen und neue Situationen in sein Leben einladen und erfahren.
Das bedeutet aber auch unweigerlich, dass man seine Glaubenssätze, das Bild von sich selbst, von der Welt und von anderen Menschen ändern muss (mehr oder weniger stark), da diese Dinge nicht mehr zutreffend sein werden.
Dies muss man immerzu tun, wenn man sich weiterentwickeln möchte. Mit jeder Entwicklung wird sich die Sicht der Dinge ändern, mehr oder weniger stark.
Dazu muss man aber bereit sein, tiefgreifende Veränderungen zulassen zu wollen und zu können und das wiederum bedeutet, dass gegebenenfalls drastische Veränderungen eintreten.
Vielleicht findet man einen neuen Partner, vielleicht trennt man sich, vielleicht kündigt man seinen Job oder wird gekündigt, vielleicht verändert sich der Körper, etc. Die möglichen Veränderungen sind unendlich.
Da man aber nicht weiß, wie sich diese Veränderung anfühlt, hat man vielleicht Angst vor diesem Unbekannten, vor dieser Veränderung, vor diesem neuen Leben.
Ich glaube es ist genau diese Angst, die uns in der Komfortzone verharren und uns lieber das Leid aushalten lässt, anstatt Änderung bewusst herbeizuführen.
Konfrontiert man sich nicht mit dieser Angst und versucht sie nicht zu überwinden, dann wird nie Neues geschehen und die Lebensumstände werden sich nicht, oder nur geringfügig ändern.