In meinem Beitrag Meditation gegen chronische Schmerzen beschrieb ich wie man mithilfe von Meditation Schmerzen lindern kann, indem man den Schmerz visualisiert und dann kreativ formt. So macht man aus dem Schmerz „nur“ noch ein Gefühl und löst die emotionale Komponente des Schmerzes.
In dem Beitrag habe ich vorgeschlagen sehr kreativ mit der Form umzugehen und diese aktiv zu gestalten, zum Beispiel indem man nicht nur die Form verändert, sondern ihr auch unterschiedliche Farben gibt.
Dazu schrieb mir ein Leser folgende Frage:
Leserfrage: Kann ich diese imaginäre Schmerzform auch gegen ein Lebewesen, wie zum Beispiel einen lebendigen und lieben Hund eintauschen? Kann ich den Schmerz auf diese Weise umformen, oder muss es ein Gegenstand sein?
Kurzantwort: Das ist möglich und auch eine wunderbare Möglichkeit, auch wenn es dann eine andere Form der Meditation ist.
Warum es möglich ist, was für eine Form der Meditation es ist, und auf was Sie dabei achten könnten, das erkläre ich im Video und weiter unten in diesem Beitrag.
Im Video erwähnte und weiterführende Links
Stellt man sich ein Lebewesen vor, dann wahrscheinlich, weil man es gerne hat und positive Gefühle mit diesem verbindet.
Dann geht die Form der Meditation aber in Richtung Maitri Meditation.
Das Wort Maitri kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie: Freundschaft, Liebe, Wohlwollen, Mitgefühl. Man meditiert dann also über diese Dinge.
Bei jeder Meditation konzentriert man sich auf einen ausgewählten Gegenstand, auf ein Meditationsobjekt. Die Konzentration soll so lange aufrecht gehalten werden, bis man mit dem Meditationsobjekt „verschmilzt“ und eine Einheitserfahrung macht.
Hierbei ist interessant, dass eine Meditation eigentlich etwas ist, was man nicht tun kann, sondern ein Zustand ist, in den man gleitet, wenn man seine Konzentration auf etwas lange genug aufrecht hält, ohne sich dabei von Gedanken stören zu lassen.
Die Konzentration über die Liebe kann unter anderem deswegen gegen chronische Schmerzen helfen, weil wir uns vom Schmerz ablenken und somit der Entstehung des Schmerzgedächtnis entgegenwirken. Das gilt meines Erachtens für jede Form der Meditation.
Die Konzentration bzw. Ablenkung unterbricht also ungünstige Neurosignaturen bzw. Assoziationsmuster im Gehirn, welche für die Erfahrung des chronischen Schmerzes mit ausschlaggebend sind.
Sie versuchen Gefühle von Liebe, Mitgefühl etc. in sich zu kreieren, indem Sie an Dinge, Momente etc. denken, in welchen Sie das Gefühl von Liebe erlebt haben.
Sobald sich das Gefühl einstellt, lassen Sie den Gedanken los und versuchen sich nur noch auf das Gefühl der Liebe zu konzentrieren und es aufrecht zu halten.
Ein Lebewesen wie ein Hund eignet meist besser als Meditationsobjekt, denn oft stolpern Menschen über ein paar Fallstricke bei der Maitri Meditation.
Und zwar denken sie an Situationen, in denen sie zwar Liebe empfunden haben, die aber auch mit anderen, ambivalenten Gefühlen behaftet sein können. Sie denken zum Beispiel an:
Das kann die Meditation erschweren, weil sich hier leichter andere, oft ambivalente Gefühle beimischen. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht funktioniert oder ausgeschlossen ist. Das können nur Sie wissen und selbst erfahren.
Aus diesem Grund fällt es leichter über jemand oder etwas zu meditieren, bei dem das Gefühl der Liebe möglichst rein und am besten mit keinen „störenden“ Gefühlen verbunden ist. Bei einem Haustier ist das meist der Fall. Hier fällt es uns vielleicht leichter das Gefühl von Liebe, vor allem bedingungsloser Liebe zu kreieren.