Vor einigen Jahren veröffentlichte ich eine Entspannungsübung gegen Kieferschmerzen.
Bei dieser Übung zählt man die Zähne des Ober- und Unterkiefers auf einer Seite des Körpers, um den Mundraum und das Kiefergelenk zu entspannen. Danach kann man die Übung auf der anderen Seite wiederholen.
Leserfrage: Muss man die Übung auf der anderen Seite ebenfalls machen, macht das überhaupt Sinn?
Kurzantwort: Man kann die Übung auf beiden Seiten ausführen, muss man aber nicht. Beides, das einseitige sowie das beidseitige Ausführen der Übung macht Sinn.
Im Video erkläre ich, wieso das so ist und warum das Schaffen von Unterschieden und Kontrasten durch solche Übungen für unser Nervensystem so wichtig ist.
Im Video erwähnte und weiterführende Links
Sie können die Effektivität der im Video genannten Übung nochmals steigern, indem Sie vor der Übung myofasziale Triggerpunkte in Ihren Kiefermuskeln massieren. Nach der Massage können Sie den Bereich nämlich deutlich besser spüren und die Muskelspannung ist vorübergehend gesenkt.
Zum einen erleichtert das die Übung und zum anderen können Sie all die Bewegungen der Zunge nochmals besser spüren als ohne vorausgehende Massage.
Damit die Triggerpunkte nicht zurückkommen, damit sich die Kiefermuskeln nicht immer wieder aufs Neue verspannen, sind unter anderem sanfte Kraft- und Dehnübungen für den Kiefer wichtig.
Sie müssen das auch nicht alles auf einmal machen, sondern eines nach dem anderen, Schritt für Schritt.
Im Online-Kurs gegen Schmerzen finden Sie eine solche Schritt-für-Schritt Reihenfolge für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen am Kiefer und den Kiefergelenken.
Zuerst massieren Sie Ihre Triggerpunkte, um unnötige Verspannungen und Schmerzen im Kiefer zu lindern. Danach geht es an die Entspannungsübung und zu guter Letzt an Kraft- und Dehnübungen für die Kiefermuskulatur, aber auch für die Hals- sowie Brustwirbelsäule.
Jeder Schritt enthält leichte und detaillierten Videos zum direkt Mitmachen.
Vielleicht fragen Sie sich gerade: „Warum soll ich mich um den oberen Rücken und die Brustwirbelsäule und Halswirbelsäule kümmern? Ich habe doch Schmerzen am Kiefer!“
Kieferschmerzen werden zwar oft durch myofasziale Triggerpunkte im Bereich des Kiefers ausgelöst, aber der Grund für die Verspannungen liegt mechanisch gesehen auch in einer schlechten Haltung der Schultern und des oberen Rückens.
Die Schultern sind bei vielen Menschen nach vorne eingefallen und der Rücken sehr rund. Das erhöht die Spannung von Muskeln und Faszien, welche dann über die Halswirbelsäule bis in die Kiefergelenke aufsteigen kann. Dies wiederum kann in den dort befindlichen Muskeln Triggerpunkte aktivieren.
Deshalb macht es Sinn, Ihrer Haltung Aufmerksamkeit zu schenken, den Brustraum zu öffnen, den oberen Rücken etwas zu stärken und die Halswirbelsäule zu stabilisieren.